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VFB Sektion Ostschweiz - Bauwoche 26-2022

Einsatz 26.06. - 01.07.2022

Für zehn Teilnehmer der Sektion Ostschweiz galt am Sonntagabend die Kantine Realp als Treffpunkt zur Bauwoche 26. Wie immer war es ein Wiedersehen der besonderen Art, kannten sich doch alle schon von vergangenen Einsätzen für die Dampfbahn an der Furka. Nach dem leckeren Abendessen informierten Ulf und Marcel über das umfangreiche Bauprogramm. Danach wurden die Teams zusammengestellt und die Aufgaben verteilt, so dass die Arbeiten am Montagmorgen rechtzeitig beginnen konnten. Für die gleiche Woche waren auch über 25 Berufsbildner und Lernende von Login und Axpo eingeplant. Aufgrund der Wettervorhersagen rätselte schon mancher, ob er am Arbeitsplatz den Regenschutz oder den Sonnenhut tragen wird.

Die Arbeiten auf der Strecke waren von Montag bis Mittwoch durch Extrafahrten zwischen Realp und Furka und ab dem Donnerstag vom regulären Fahrbetrieb auf der ganzen Strecke geprägt, was teilweise den Einsatz von Sicherheitswärtern erforderte. Ein kurzer Blick auf die einzelnen Arbeitsplätze soll die Art und Vielfalt der Einsätze aufzeigen.

  • Für die dreiköpfige Vegetationsgruppe um Franz Elmiger hiess es, die Flächen zwischen Realp und der Zahnstangeneinfahrt vor der Wilerbrücke zu mähen.

  • Nach Betriebsschluss im kommenden Herbst wird wiederum ein Teilstück zwischen Gletsch und Muttbach total umgebaut. In diesem Bereich liegt ein sanierungsbedürftiger Bachdurchlass, der gleichzeitig erneuert werden soll. Damit die Betonrohre mit einem Durchmesser von 1,5 Metern und einer Gesamtlänge von 7 Metern bei laufendem Wasser eingebaut werden können, sollte eine von Marcel konstruierte Vorrichtung gebaut und auf seine Eignung getestet werden. Nach dem Zuschneiden der H-Träger und Auflagewinkel wurden diese gemäss Skizze zusammengeschraubt, bevor dann die sieben Rohre mit dem Gesamtgewicht von fünf Tonnen auf die Stahlkonstruktion gesetzt und mit einem „Habegger“ zusammengespannt wurden. Aufgrund der Schlussbeurteilung sollte die Konstruktion seiner Aufgabe gerecht werden, wenn die Rohre wie gekennzeichnet angeordnet werden. So bleibt zu hoffen, dass es im Herbst dann auch klappt.

  • Die Gleisbauer-Lernenden von Login Bellinzona hatten die Aufgabe, an der Weiche 11 in Gletsch die Holzschwellen durch Stahlschwellen zu ersetzen. Dazu benötigten sie für die Bedienung von Dumper und Pneulader die ganze Woche einen erfahrenen Maschinisten, wofür wir mit Heinz Gross ideal aushelfen konnten.

  • Für die Störungsbehebung an zwei Bahnübergängen war notfallmässig Unterstützung des Sicherungs-Anlagen-Teams durch eine Person unserer Baugruppe gefragt. Dank meiner Erfahrung konnte ich gute Dienste leisten und Guido Tremp soweit helfen, dass die beiden Bahnübergänge Gletsch Blauhaus und Furkastrasse wieder korrekt funktionieren.

  • Weitere Mithilfe war bei Kurt Hohl gefragt, wo es um den Versuch ging, ein verstopftes Leerrohr im Bahnhof Gletsch freizulegen, damit dieses später für eine Wasserleitung verwendet werden kann.

  • Das Gleis im Scheiteltunnel stammt vorwiegend aus der Anfangszeit. Die beinahe 100 Jahre sind aber nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Damit der Zustand des Gleises korrekt beurteilt und entsprechende Massnahmen geplant werden können, sollen die Schrauben und Schwellenköpfe freigelegt werden. Somit waren also Arbeiten im Tunnel angesagt. Die für den Schiebedienst in Muttbach eingesetzte Diesellok brachte die zwei- oder dreiköpfige Mannschaft während den Lücken, wo kein Zug verkehrte, zur Baustelle im Tunnel. Sie blieb dort, schützte so die arbeitende Gruppe und spendete Licht. In den anderthalb Tagen wurden über 200 Meter geschafft, was etwa 300 Schwellen entspricht!

  • Wie alle Jahre widmete sich schliesslich ein kleines Team dem Unterhalt an Drehscheiben und Wasserkranen.

  • Markus hatte zusammen mit Ernst den Wasserkran in Tiefenbach fertiggestellt und noch verschiedene Arbeiten rund um die Vorheizanlage zu erledigen.

Wegen Personalmangels konnte leider der Schotter im Bereich des letztjährigen Totalumbaus oberhalb Gletsch nicht planiert werden und für die Reserve-Aufträge auf dem Lagerplatz Geren stand auch keine Zeit mehr zur Verfügung. Trotzdem dürfen wir auf eine erfolgreiche Bauwoche zurückblicken.

Ein grosses Dankeschön geht an die Küche, die uns die ganze Woche hervorragend verpflegte und damit zur guten Stimmung beigetragen hatte. Danken möchten wir aber auch, dass wir am kleinen Fest zum fünfzigsten Geburtstag von Martin Fischer dabei sein durften und dass uns die Sektion Ostschweiz auch dieses Jahr wieder einen Dessert-Abend in Zumdorf spendierte. Schliesslich gilt natürlich auch ein grosser Dank allen Baugruppenteilnehmer für ihren Einsatz, was wie üblich noch mit einer Tageskarte belohnt wurde.

Das obligate Teilnehmerfoto fand wetterbedingt in der Remise vor der Dampflok 9 statt. Ein Gesicht wird in den kommenden Jahren aber fehlen, und zwar jenes von Rolf Fröhlich. Er hat sich entschlossen, nach vielen aktiven Jahren etwas kürzer zu treten. Wir danken ihm für seine über viele Jahre geleistete Mitarbeit.

Wir sind froh, dass die Bauwoche unfallfrei verlief und es bleibt zu hoffen, dass wir noch manche Jahre mit unserem Einsatz zum erfolgreichen Weiterbestehen der DFB beitragen können. Die Verabschiedung unter den Teilnehmern mit den Worten „Auf Wiedersehen“ lässt zuversichtlich stimmen, dass uns dies im kommenden Jahr auch wieder gelingen wird. Allen Teilnehmern sei an dieser Stelle nochmals recht herzlich gedankt.

Text von Philipp Geisser, Baugruppenleiter

Bilder von Heinz Gross, Maurice Gemmeke, Arnold Keller, Ernst Kundert, Prudence Rümke-Gemmeke, Markus Staubli

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