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Verein Furka-Bergstrecke Sektion Nordwestschweiz - Ausflug 25.05.2019

Schweizer Salinen, Riburg AG

Text: Martin Nikles; Fotos: Agnes Blümli / Urs Degen

Salz, früher auch weisses Gold genannt, übt offensichtlich immer noch eine grosse Faszination aus. So konnte der Präsident, Urs Degen eine Rekordzahl von dreissig Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Besichtigung der Saline Riburg begrüssen. Nach einer kurzen Bahnfahrt nach Möhlin erwartete uns ein Kleinbus, der die gutgelaunte Besucherschar zur Saline führte. Dort wurden wir bereits von Frau Thalmann erwartet, die uns in einem lebendigen Referat sehr interessante Informationen über die Entstehung des Salzes und dessen Gewinnung lieferte. Viele fragten sich wohl, woher das Salz stammt, welches aus den Bohrlöchern in der Erde gewonnen wird.

Des Rätsels Lösung: In unserer Region erstreckte sich vor rund 235 Millionen Jahren ein riesiges Urmeer bis an die Nordsee. Durch die Austrocknung entstand eine Salzschicht, welche bis zu 100 Meter Dicke erreicht. Mit Hilfe von Bohrlöchern wird die Salzschicht mit Wasser ausgeschwemmt, anschliessend durch Pipelines in Tanks gesam-melt und schliesslich dem Verdunster (Modellbild rechts) zugeführt.

Der gemütliche Teil auf den bequemen Stühlen war nun zu Ende und schon ging es los. Als Erstes bestaunten wir den riesigen Verdampfer, in welchem das zurückgebliebene Salz nach der Verdunstung des Wassers durch eine Zentrifuge ausgeschieden und getrocknet wird. Der entstandene Dampf entweicht nicht in die Umwelt, sondern wird durch ein ausgeklügeltes System wieder in einen geschlossenen Kreislauf zurückgeleitet.

Das Salz aus Riburg wird als Streusalz, Regeneriersalz sowie in der chemischen Industrie verwendet. Das Speisesalz wird in den Salinen Schweizerhalle Bex gewonnen, welche zusammen mit Riburg zur Schweizer Salinen AG gehören. Nach dem lehrreichen Referat kamen wir in Genuss einer originellen Filmvorführung, welche uns bereits einen Überblick der bevorstehenden Besichtigung verschaffte.

Ein kurzer Fussmarsch, und schon standen wir in den historischen Bohrhäusern mit einer Ausstellung verschiedener Bohrköpfe und Bohrkerne. Auch eine alte Kolbenpumpe wurde lärmend in Betrieb gesetzt. Die besonders Mutigen „degustierten“ die geförderte Flüssigkeit mit dem Finger. Und wie schmeckt‘s? Na ja, eben wie Salzwasser. Bild unten Bohrloch ca. 390 m tief.

Den Höhepunkt bildete die riesige Salzlagerhalle. Es handelt sich um den grössten Holzkuppelbau Europas wofür 500 Fichten verwendet wurden. Mit einer Höhe von 32 Metern und einem Durchmesser von 120 Metern können über 100’00 Tonnen Salz gelagert werden. Einfach imposant!

Die Zeit verging wie im Flug, im Nu war es Mittag. Vollgestopft mit neuem Wissen aber leerem Magen, wurden wir ins nahegelegene Restaurant Schiff in Möhlin gefahren, was wir sehr zu schätzen wussten. Nun blieb uns genügend Zeit, das feine Mittagessen und das anschliessende gesellige Zusammensein zu geniessen. Nach dem heutigen Tag wurde bestimmt allen Teilnehmern bewusst, welch wichtige Rolle das Salz in unserem Leben spielt. Es war wiederum ein toller Anlass, und wir danken dem Präsidenten Urs Degen für die wie immer perfekte Organisation.

Salzdom

historisches Bohrhaus

Modell Verdampfer

Verladestation

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